Lexikon der Mathematik: homologe Dimension
neben der homologischen Dimension eines topologischen Raums versteht man darunter auch die Minimallänge von „Auflösungen“ eines Objekts einer abelschen Kategorie durch gewisse Objekte.
Genauer sei \({\mathscr{C}}\) eine abelsche Kategorie und \({\mathscr{B}}\) eine feste Klasse von Objekten aus \({\mathscr{C}}\). Dann ist die (projektive bzw. injektive) homologische Dimension bzgl. \({\mathscr{B}}\) eines Objekts A aus \({\mathscr{C}}\) gegeben als die kleinste Zahl n, für die eine exakte Sequenz von Morphismen (Komplex von Morphismen)
Von besonderer Bedeutung ist der Fall, daß die Kategorie \({\mathscr{C}}\) die Kategorie der Links- (oder Rechts-) Moduln über einem assoziativen Ring mit 1 ist. Ist \({\mathscr{B}}\) die Klasse aller projektiven Moduln, so erhält man über die projektive Auflösung die projektive Dimension des Moduls A. Bildet \({\mathscr{B}}\) die Klasse aller injektiven Moduln, so erhält man über die injektive Auflösung die injektive Dimension des Moduls A. Die (links-)globale Dimension des Rings R wird gegeben durch das Supremum der projektiven Dimensionen über alle Links-Moduln. Für den Polynomring \({\mathbb{K}}\text{[}{X}_{\text{1}}\text{,}{X}_{\text{2}}\text{,}\ldots \text{,}{X}_{n}\text{]}\) über einem Körper \({\mathbb{K}}\) gilt, daß er die globale Dimension n besitzt. In dieser Weise werden wichtige numerische Invarianten von Ringen und Moduln definiert.
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