Lexikon der Neurowissenschaft: Somatostatin
Somatostatins [von griech. soma, Gen. somatos = Körper, statos = stehend, eingestellt], Somatotropin-Freigabe-Hemmungs-Hormon, Wachstum-hemmendes Hormon, Esomatostatin, growth hormon release inhibiting hormone (Abk. GHRIH, GHIH), growth hormone release inhibiting factor (Abk. GHRIF, GHIF, GIF), somatotropin release inhibiting hormone (Abk. SRIH), Polypeptidhormon des Hypothalamus mit sehr geringer Halbwertszeit ( siehe Zusatzinfo ). Somatostatin hemmt hypothalamisch die Freisetzung von Somatoliberin, möglicherweise unter Vermittlung von Neuropeptid Y-sezernierenden Neuronen. Hypophysär hemmt es die Freisetzung von Somatotropin. Somatostatin ist ein Neuropeptid, das in vielen zentralnervösen Strukturen synthetisiert wird (u.a. Neocortex, Putamen, Caudatum, Amygdala, Hippocampus, Hypothalamus, Thalamus, Mesencephalon, Myelencephalon). Seine Wirkungen werden über mindestens 4 verschiedene Somatostatinrezeptoren (integrale, G-Protein-gekoppelte Membranglykoproteine) vermittelt. Die Rezeptoren unterscheiden sich in ihren pharmakologischen Eigenschaften, ihrer Funktion und regionalen Verteilung. Eine hohe Rezeptordichte besteht im Neocortex und Kleinhirn. Daneben finden sich Rezeptoren im Hypothalamus sowie in verschiedenen Regionen des limbischen Systems und des Hirnstamms. Somatostatin ist an der zentralnervösen Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt. Seine Wirkungen sind dabei vom circadianen Ruhe-Aktivitäts-Rhythmus abhängig (circadianer Rhythmus). Peripher wird Somatostatin u.a. in der Magen- und Dünndarmschleimhaut gebildet und hemmt dort die Sekretion von Sekretin und Gastrin sowie die Darmmotilität. Ionenkanäle, Neuropeptide.
Somatostatin
H-Ala-Gly-Cys-Lys-Asn-Phe-Phe-Trp-Lys-Thr-Phe-Thr-Ser-Cys-OH (Disulfidbrücke: Cys3-Cys14)
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