Lexikon der Neurowissenschaft: Zellkern
Zellkernm [von latein. cella = Behältnis], Kern, Nucleus, Karyon, Ecell nucleus, genetisches Steuerzentrum und größtes Organell der Eukaryoten-Zelle. Zu den allgemeinen Funktionen des Zellkerns gehören die Speicherung der genetischen Information in linearen DNA-Doppelsträngen (Gen), die Replikation dieser DNA sowie die Synthese der verschiedenen RNA-Spezies im Zuge der Transkription und deren Prozessierung. Wichtigste Strukturkomponenten des Zellkerns sind Chromatin, Nucleolen, Kern-Grundsubstanz und Kernhülle ( siehe Zusatzinfo ).
Zellkern
Als Chromatin bezeichnet man alle Bestandteile des Zellkerns, die während der Kernteilung in den Chromosomen vorliegen, filamentöse Komplexe aus DNA und einer Vielzahl unterschiedlicher Proteine. Die meist sphärischen Nucleolen oder Kernkörperchen (Durchmesser 2-5 μm) sind die auffälligsten Einschlüsse des Zellkerns und aufgrund ihres kompakten Aufbaus und ihrer hohen Dichte auch im Lichtmikroskop deutlich sichtbar. Hier findet die Synthese der Ribosomen-Vorläufer statt (an denen jedoch noch keine Translation ablaufen kann). Die Grundsubstanz des Zellkerns ist eine amorph erscheinende Masse, die Chromatin und geformte Genprodukte enthält, und setzt sich aus einer großen Zahl unterschiedlich löslicher Proteine sowie einem filamentösen Kernskelett aus Strukturproteinen zusammen. Die Kernhülle (Kernmembran) gewährleistet die strikte Trennung von aktivem Chromatin und allen anderen Zellkompartimenten. Diese Perinuclearzisterne ist wohl die phylogenetisch älteste Ausbildungsform des eukaryotischen Endomembransystems. Sie unterscheidet sich vom übrigen endoplasmatischen Reticulum, in das sie meist an mehreren Stellen übergeht, durch ihren unmittelbaren Kontakt mit Chromatin und durch die Ausbildung von Kernporen (Durchmesser 50-70 nm).
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