Lexikon der Optik: Spektren fester Körper
Spektren fester Körper, Gesamtheiten von Frequenzen, bei denen jeweils eine bestimmte, in fester Form vorliegende Substanz Licht zu emittieren oder zu absorbieren vermag. Die elektronischen Energieniveaus fester Körper besitzen eine Bänderstruktur (Bändermodell). Ein-Elektronenübergänge zwischen zwei verschiedenen Bändern geben daher Anlaß zu einem kontinuierlichen Spektrum. Bei Leitern (Metallen) gehen im Absorptionsfall Elektronen aus dem teilweise gefüllten Leitfähigkeitsband in höher liegende Bänder über. Da diese sich überlappen, erstreckt sich das Absorptionskontinuum in der Regel vom Vakuum-UV bis ins ferne Infrarot und weiter. Bei Isolatoren und Halbleitern dagegen ist das Valenzband vollständig gefüllt, das darüber liegende Leitfähigkeitsband jedoch leer. Zwischen diesen beiden Bändern besteht ein definierter Abstand, die verbotene Zone. Diese hat zur Folge, daß das ebenfalls im Vakuum-UV beginnende Absorptionskontinuum nach kleineren Frequenzen hin bei einer bestimmten Frequenz, der Grundgitterabsorptionskante, abbricht. Letztere liegt bei Isolatoren im ultravioletten oder sichtbaren, bei Halbleitern im infraroten Spektralbereich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.