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Krisenbewältigung: Die Resilienz stärken

Manche Menschen besitzen eine außer­gewöhnliche psychische Widerstandskraft und meistern schwierige Situationen besonders gut. Was zeichnet sie aus? Von ihren Strategien können auch andere profitieren.

Leider gibt es nicht den Zehn-Punkte-Plan zur psychischen Widerstandskraft. Jeder Mensch ist nicht nur genetisch, sondern auch in seinem Verhalten und Erleben einzigartig, reagiert anders auf Belastungen und hat unterschiedliche Ressourcen, die er nutzen kann. Dennoch kann uns die Resilienzforschung aufzeigen, welche wichtigen Zutaten es gibt, um möglichst unbeschadet durch Krisen zu kommen, und wie eine gute Prävention aussehen kann.

Das Grundrüstzeug für Resilienz und den Umgang mit den Widrigkeiten des Lebens ist eine gute Stressbewältigung. »Stress ist die Würze des Lebens!«, sagte der oft als Vater der Stressforschung betitelte ungarisch-kanadische Mediziner Hans Selye. Damit meinte er, dass Stress nicht nur negativ zu verstehen ist, sondern dass die Herausforderungen, vor die wir im Leben gestellt werden, dieses Leben oft erst interessant machen. Positiver Stress, auch Eustress genannt, kann uns dabei helfen, leistungsfähiger oder aufmerksamer zu sein. Doch dauerhafter Stress ohne Phasen der Erholung kann uns stark belasten. Ein guter Umgang mit Stress ist erlern- und trainierbar, und er ist sehr wichtig für uns.

Die Forschung hat gezeigt, dass die Bewältigung von stressvollen Herausforderungen, die nicht traumatisch sind, die Resilienz und den Umgang mit Stressoren verbessern kann. Dieses Phänomen der so genannten Stressimpfung wurde zuerst an Affen beobachtet. Junge Affen wurden über zehn Wochen lang immer wieder kurz von ihren Müttern getrennt. Obwohl sie auf der biologischen und der Verhaltensebene akute Stresssymptome zeigten, stellte sich heraus, dass sie im Alter von drei Jahren besser mit Stress umgehen konnten als ihre Altersgenossen. Zudem waren bei ihnen im Gehirn Regionen stärker ausgeprägt, die für die Stressverarbeitung verantwortlich sind ...

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen leicht bearbeiteten und gekürzten Auszug aus dem neuen Buch von Donya Gilan und Isabella Helmreich mit Omar Hahad »Resilienz – Die Kunst der Widerstandskraft«, das im April 2021 im Verlag Herder erschienen ist.

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  • Quellen

Arici-Ozcan, N. et al.: The relationship between resilience and distress tolerance in college students: The mediator role of cognitive flexibility and difficulties in emotion regulation. International Journal of Educational Methodology 5, 2019

Bengel, J., Lyssenko, L.: Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter. Stand der Forschung zu psychologischen Schutzfaktoren von Gesundheit im Erwachsenenalter. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung 43, 2012

Helmrich, I. et al.: Psychological interventions for resilience enhancement in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2, CD012527, 2017

Karbach, J., Unger, K.: Executive control training from middle childhood to adolescence. Frontiers in Psychology 5, 2014

Linz, S. et al.: Interventionen zur Resilienzförderung bei Erwachsenen – Eine narrative Übersichtsarbeit. PPmP – Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie 70, 2020

Stoeckel, L. E. et al.: Optimizing real time fMRI neurofeedback for therapeutic discovery and development. NeuroImage Clinical 5, 2014

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