Hirnimplantate: Die Intentionsmaschine
Wenn ich es sehe, bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut: Ein gelähmter Proband steuert vom Rollstuhl aus einen Computer oder einen Roboterarm ausschließlich kraft seiner Gedanken – ermöglicht durch eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, kurz BCI (brain-computer interface) oder BMI (brain-machine interface) genannt.
Im Jahr 2013 saß Erik Sorto, der seit seinem 21. Lebensjahr wegen einer Schussverletzung vollständig gelähmt ist, in meinem Labor und konnte zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder selbstständig ein Bier trinken. Ein Jahr zuvor hatten wir ihm Elektroden in seine Hirnrinde implantiert, um die Bewegungssignale des Gehirns zu registrieren und an einen elektromechanischen Arm weiterzuleiten. Dieser ergriff die Bierdose und führte sie an Sortos Lippen. Fasziniert beobachteten wir, wie unser Proband diese vermeintlich einfache, in Wirklichkeit aber hochkomplexe Aufgabe bewältigte.
Wie lässt sich eine mechanische Prothese per Gedankenkraft steuern? …
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