Serie "Die großen G&G-Themen" Teil 3: Zoom in die Denkzentrale
Die Geburt der Hirnbildgebung war strapaziös. Der amerikanische Neurochirurg Walter Edward Dandy stach im Jahr 1919 eine Nadel in den Rückenmarkskanal eines Patienten und tauschte über ein Schlauchsystem die austretende Gehirnflüssigkeit gegen Luft aus. Als das Nervenwasser fast vollständig ersetzt war, drehte er seinen Patienten auf einem rotierbaren Stuhl mit dem Kopf nach unten und durchleuchtete den Schädel mit Röntgenstrahlen. Die resultierende Aufnahme zeigte eine diffuse, von einem weißen Schleier umgebene Struktur – das Gehirn.
Pneumenzephalografie nannte Dandy seine Erfindung, die im frühen 20. Jahrhundert die Neurologie revolutionierte. Durch die unterschiedliche Dichte von Luft und Hirnmasse konnten erstmals Tumoren und Läsionen im Gehirn lokalisiert werden, ohne die Schädeldecke zu öffnen. Die Methode war allerdings äußerst schmerzhaft und gefährlich für die Patienten – Kopfschmerzen und Erbrechen waren meist die Folge, manche erlitten sogar epileptische Anfälle.
Heute geht der Blick ins Denkorgan deutlich bequemer vonstatten ...
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