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Sinneswahrnehmung: Der Schmetterling mit den Superaugen

15 verschiedene Arten von Lichtsinneszellen im Auge verleihen dem Kolibrifalter den vollen Durchblick, wenn es ums Farbensehen geht. Der Mensch kommt gerade mal auf drei.
Kolibrifalter Graphium sarpedon nipponum

Wenn es ums Farbensehen geht, macht dem Kolibrifalter (Graphium sarpedon) so schnell keiner etwas vor: Der kleine Schmetterling besitzt pro Auge gleich 15 verschiedene Arten von Fotorezeptoren, die ihm dabei helfen, wie Wissenschaftler um Kentaro Arikawa von der Sokendai-Universität in Hayama, Japan, nun entdeckten. Zum Vergleich: Bislang lag der Rekord für Insekten bei neun verschiedenen Fotorezeptoren, und der Mensch besitzt gerade einmal drei Zapfentypen, die unterschiedlich stark auf Licht im blauen, roten und grünen Bereich reagieren.

Der Kolibrifalter, der in Asien und Australien heimisch ist, kann sich da auf eine weitaus größere Rezeptorenvielfalt verlassen, wie Experimente auf physiologischer, anatomischer und molekularer Ebene offenbarten: Einer der Zelltypen im Auge wird von ultraviolettem Licht stimuliert, drei von leicht unterschiedlichen Blautönen, einer ist für Blau-Grün zuständig, vier für grünes Licht und fünf für rotes. Die Forscher vermuten, dass Graphium sarpedon beim üblichen Farbensehen auch mit vier verschiedenen Lichtsinneszellen gut zurechtkommt. Die anderen elf helfen dem Schmetterling wohl eher bei ganz speziellen Herausforderungen, wie etwa bunte Pflanzen zu erkennen, die sich in der Vegetation verstecken, oder andere Artgenossen und Fressfeinde zu unterscheiden, die mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft sausen.

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