Rekordwärme: Neue globale Höchsttemperatur auch durch El Niño
Die mittlere globale Temperatur hat am 3. Juli mit 17,01 Grad Celsius ihren bisher höchsten gemessenen Wert erreicht. Das geht aus aktuellen Daten des Nationalen Wetterdienstes der USA hervor; der neue Rekord wird aber vermutlich im Lauf des Sommers auf der Nordhalbkugel übertroffen werden. Hinter dem neuen Höchstwert steckt neben der voranschreitenden globalen Erwärmung wohl auch das Wetterphänomen El Niño. Dabei sind die Meerestemperaturen im tropischen Pazifik deutlich erhöht, was globale Auswirkungen auf das Wetter hat und die Atmosphäre zusätzlich erwärmt. Der bisherige globale Temperaturrekord von 16,92 Grad Celsius stammte aus dem Ausgust 2016 – in dem Jahr herrschten ebenfalls El-Nino-Bedingungen.
Weitere Beiträge leisten womöglich der hohe Wasserdampfgehalt in der Stratosphäre nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai im Südpazifik sowie die ungewöhnlich hohen Meerestemperaturen weltweit. Beides trägt zusätzliche Wärme in die untere Atmosphäre. Die global hohe Temperatur äußert sich in lokalen Hitzewellen, derzeit zum Beispiel im Süden der USA, in Teilen Chinas und dem Nahen Osten. Dort fiel die extreme Wärme auf die Zeit der Hadsch, tausende Pilgernde erlitten bei Temperaturen von bis zu 48 Grad Hitzschlag, Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Probleme.
Fachleute erwarten, dass mehrere der nächsten Jahre neue Temperaturrekorde bringen und weltweit ungewöhnliche Episoden großer Hitze und andere Extremwetterereignisse bringen. »Wir stehen dieses Jahr und in diesem Jahrzehnt vor wichtigen Entscheidungen«, sagt zum Beispiel Kathryn Bowen von der University of Melbourne gegenüber dem australischen Science Media Center. »Wir müssen sicherstellen, dass unsere Emissionen durch die Nutzung von Kohle, Öl und Gas schnell reduziert werden.« Sonst werde man weitere Temperaturrekorde weltweit erleben.
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