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Medizin: Überarbeitete, unzufriedene Ärzte arbeiten weniger

Schock für die Gesundheitspolitik: Für medizinisches Personal sind Burnout und schlechte Arbeitsbedingungen anscheinend weniger motivierend als bisher vermutet.
Medizinisches Personal

Eine Forschungsgruppe der Mayo Clinic entdeckte, dass Burnout und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz vorhersagen, ob Ärzte in Zukunft deutlich weniger arbeiten. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen die Fachleute um den Mediziner Tait Shanafelt auf der Basis zweier Befragungen von insgesamt knapp 4000 Ärztinnen und Ärzten an Einrichtungen der Mayo Clinic in den Jahren 2011 und 2013. Dabei stellte sich heraus, dass bei medizinischem Personal in allgemeinärztlichen Fachrichtungen, die oft erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten sind, Unzufriedenheit und Überarbeitung am verbreitetsten sind. Dort fehlt auch das meiste medizinische Personal.

Das Ergebnis ist ein deutlicher Dämpfer für die bisher anscheinend bei Politik und Klinikbetreibern verbreitete Annahme, Personalmangel, fragwürdige Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung seien für ein effektives Gesundheitssystem unerlässlich. Wie sich nun herausstellt, arbeitet medizinisches Personal tatsächlich sogar weniger, wenn es vom Burnout bedroht ist. Nach den Ergebnissen von Shanafelt und seinem Team erhöhte jeder zusätzliche Punkt mehr in der standardisierten Maßzahl für emotionale Erschöpfung – einem Burnout-Indikator – die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zwei Jahren weniger zu arbeiten, um 40 Prozent. Ein ähnlicher Zusammenhang gilt für sinkende Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen.

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