Biodiversität: Unterversorgung mit Pollen gefährdet Pflanzenvielfalt
Viele tropische Pflanzenarten erhalten weniger Pollen, als sie für eine maximale Samenerzeugung benötigen. Auslöser für dieses Defizit ist womöglich der Bestandsrückgang von bestimmten Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten, die als Pollenüberträger agieren. Dies könnte auf Dauer auch die Existenz der darauf angewiesenen Pflanzen gefährden.
Im globalen Muster waren von dieser Unterversorgung Spezies aus artenreichen Regionen deutlich stärker betroffen als Pflanzen aus wenig diversen außertropischen Lebensräumen in Europa oder Nordamerika, wo viele Arten auch durch den Wind bestäubt werden. Nach Ansicht der Forscher könnte dieser Befruchtungsmalus auch natürliche Gründe haben: Durch den verschärften Wettbewerb in den Hotspots der Biodiversität konkurrieren viele Pflanzen um relativ wenige Bestäuber, auf die sie aber essenziell angewiesen sind, um zielgerecht verbreitet zu werden. Folglich erhalten sie häufig zu geringe Pollenmengen, um eine maximal mögliche Samen- und Früchteproduktion zu erreichen. Das betrifft vornehmlich Tropenbäume, die meist über große Distanzen voneinander getrennt sind – ein Problem, mit dem sie womöglich schon lange zu kämpfen haben, an das sie aber evolutionär angepasst sind und das folglich einen Teil zur hohen Artenvielfalt beiträgt.
Andererseits könnte es sich um ein neuartiges Phänomen handeln, das durch die Zerstückelung und Zerstörung der Lebensräume sowie die Dezimierung und Ausrottung von wichtigen bestäubenden Tierarten ausgelöst wurde. Aber auch wenn es ein natürlicher Vorgang sein sollte, so bereitet dieses Ergebnis den Wissenschaftlern Sorge. Denn die niedrigen Bestäubungsraten erhöhen definitiv das Aussterberisiko für die Pflanzenarten, sodass eine zusätzliche Beeinträchtigung – etwa durch eine Bestandsverringerung wegen Waldrodungen – die kritische Populationsschwelle für das Überleben unterschreiten ließe.
Besonders betroffen von diesem Bestäubungsdefizit sind laut einer umfassenden Studie von Jana Vamosi von der Universität Calgary und ihrer Kollegen vor allem die artenreichen Regenwaldgebiete von Südamerika und Südostasien sowie das mediterrane Buschland Südafrikas, der so genannte Fynbos. Die Biologen werteten mehr als tausend frühere Untersuchungen zum Bestäubungsverhalten von 241 Pflanzenarten aus allen Teilen der Welt mit Ausnahme der Antarktis aus. Inhalt dieser Studien waren Vergleiche zwischen natürlich und künstlich bestäubten Exemplaren der einzelnen Spezies: Brachten die manuell befruchteten Pflanzen im Vergleich zu ihren wilden Artgenossen signifikant mehr Früchte oder Samen hervor, so schlossen die Wissenschaftler, dass die Gewächse unter natürlichen Bedingungen zu wenig Pollen erhielten.
Im globalen Muster waren von dieser Unterversorgung Spezies aus artenreichen Regionen deutlich stärker betroffen als Pflanzen aus wenig diversen außertropischen Lebensräumen in Europa oder Nordamerika, wo viele Arten auch durch den Wind bestäubt werden. Nach Ansicht der Forscher könnte dieser Befruchtungsmalus auch natürliche Gründe haben: Durch den verschärften Wettbewerb in den Hotspots der Biodiversität konkurrieren viele Pflanzen um relativ wenige Bestäuber, auf die sie aber essenziell angewiesen sind, um zielgerecht verbreitet zu werden. Folglich erhalten sie häufig zu geringe Pollenmengen, um eine maximal mögliche Samen- und Früchteproduktion zu erreichen. Das betrifft vornehmlich Tropenbäume, die meist über große Distanzen voneinander getrennt sind – ein Problem, mit dem sie womöglich schon lange zu kämpfen haben, an das sie aber evolutionär angepasst sind und das folglich einen Teil zur hohen Artenvielfalt beiträgt.
Andererseits könnte es sich um ein neuartiges Phänomen handeln, das durch die Zerstückelung und Zerstörung der Lebensräume sowie die Dezimierung und Ausrottung von wichtigen bestäubenden Tierarten ausgelöst wurde. Aber auch wenn es ein natürlicher Vorgang sein sollte, so bereitet dieses Ergebnis den Wissenschaftlern Sorge. Denn die niedrigen Bestäubungsraten erhöhen definitiv das Aussterberisiko für die Pflanzenarten, sodass eine zusätzliche Beeinträchtigung – etwa durch eine Bestandsverringerung wegen Waldrodungen – die kritische Populationsschwelle für das Überleben unterschreiten ließe.
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