Seit Jahrzehnten hat die Gentechnik ihren festen Platz in der Biotechnologie – doch kurioserweise konnte man bisher das Genom gar nicht direkt verändern. Stattdessen verwendete man verschiedene genetische Zwischenhändler, zum Beispiel Bakterien, um Gene von außen einzuführen. Doch die kleinen Helfer machen ihr eigenes Ding – wo genau die neuen Sequenzen im Erbgut landen, weiß man nicht.
Nun aber drängen neue Verfahren in das Feld, die mit chirurgischer Präzision direkt am Genom ansetzen. So genannte Nukleasen schneiden das Erbgut an genau definierten Stellen und bauen präzise die gewünschten Basensequenzen ein. Die so veränderten Organismen enthalten dann bloß noch ungewöhnliche Varianten ihrer natürlichen Gene und sind im Extremfall gar nicht mehr als technisch verändert erkennbar. Doch vieles davon ist noch Zukunftsmusik – noch nämlich funktionieren die Gen-Schreibmaschinen in der Praxis noch nicht wie gewünscht.