Kompaktlexikon der Biologie: Nucleolus
Nucleolus, Plural Nucleolen, Kernkörperchen, das im Lichtmikroskop sichtbare 2 – 5 μm große kompakte Gebilde im Nucleus, in dem die Synthese der Prä-Ribosomen erfolgt. Mit einer Dichte von 1,35 g cm-2 gehören N. zu den dichtesten Bestandteilen lebender Zellen. Im Anschluss an die Telophase der Mitose entstehen N. neu an den so genannten Nucleolus-Organisator-Regionen (NOR), bei denen es sich um sekundäre Einschnürungen von Satellitenchromosomen handelt. N. bestehen aus 5-8 nm dicken Filamenten (Pars fibrosa) und aus Granula (Pars granulosa), wobei letztere im äußeren Bereich lokalisiert sind. Im N. sind Gene der ribosomalen RNA lokalisiert, die als große Primärtranskripte abgelesen und anschließend prozessiert werden (Ribosomen).
Der Kern von tierischen Zellen weist häufig nur einen N. auf, wohingegen Pflanzenzellen mehrere N. besitzen, die deren Ploidiegrad widerspiegeln. Von wenigen Ausnahmen abgesehen fehlen N. nur in den Zellkernen von Zellen, in denen keine Proteinsynthese mehr erfolgt. Hierzu zählen nicht wachsende Zellen wie reife Lymphocyten, Spermien und generative Kerne der Pollenschläuche.
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