Kompaktlexikon der Biologie: Plastiden-DNA
Plastiden-DNA, Abk. ptDNA, Plastom, das Genom von Plastiden, das bei höheren Pflanzen für ca. 120 Gene, bei einigen Algen für mehr als 200 Gene codiert. Bereits 1909 wurde von C. Correns und E. Baur aufgrund von Beobachtungen geschlossen, dass Plastiden über genetisches Material verfügen müssen, weil bestimmte Mutationen, die die Chloroplasten betrafen, nicht den Mendel-Regeln folgten (Panaschierung).
Die P. – D. ist wie die DNA der Mitochondrien doppelsträngig und ringförmig und zwischen 120000 und 190000 Basenpaare groß. Sie können in bis zu mehreren Hundert Kopien pro Plastid vorkommen. Gene, die in der P. – D. vorkommen, sind u.a. Gene der Fotosysteme, Gene für ribosomale und transfer-RNAs, Cytochrome, die ATP-Synthase sowie die große Untereinheit des Enzyms Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase/Oxygenase. Die Replikation der P. – D. erfolgt semikonservativ. Die Transkription erfolgt durch eine plastidär codierte RNA-Polymerase, wobei bei einigen Genen Introns vorhanden sind, die durch Spleißen entfernt werden müssen. Für P. – D. typisch ist auch die so genannte RNA-Editierung, bei der sekundäre Veränderungen an der prä-mRNA vorgenommen werden.
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