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Lexikon der Chemie: Elemente

Elemente, 1) Chemie: chem. Grundstoffe, solche Stoffe, deren Atome sämtlich durch die gleiche Kernladung charakterisiert sind (Tab. siehe hinten im Einband). Der so gegebene Elementbegriff präzisiert die klassische Definition, nach der E. Stoffe darstellen, die durch chem. oder physikalische Methoden nicht mehr in einfachere Stoffe zerlegt werden können. Wichtige Kenngrößen der E. sind die Ordnungszahl Z und die Massenzahl M.

Von den bisher bekannten 112 E. stellen 19 E., die sämtlich durch ungerade Ordnungs- und Massenzahlen charakterisiert sind, Reinelemente dar, d. h., sie bestehen ausschließlich aus Atomen gleicher Protonen- und Neutronenzahlen. Reinelemente sind, Cäsium, Aluminium, Phosphor, Arsen, Bismut, Fluor, Iod, Scandium, Yttrium, Niob, Mangan, Cobalt, Rhodium, Gold; ferner Praseodym, Terbium, Holmium, und Thulium. Sämtliche übrigen E. sind Mischelemente, hier liegen Atome gleicher Protonenzahl aber unterschiedlicher Neutronenzahlen (Isotope) vor. Die Atommasse dieser E. wird durch die Relationen der natürlich vorkommenden Elementisotope bestimmt. Jedes E. wird durch ein bestimmtes chem. Symbol charakterisiert. Zur Kennzeichnung der einzelnen Kernarten (Nuclide) wird an das Elementsymbol links unten die Ordnungszahl, links oben die Massenzahl angefügt. Die schweren Elemente mit Z > 83 bilden ausschließlich instabile, radioaktive Isotope (Radionuclide). Die E. mit Z = 43 (Technetium) und 61 (Promethium), ferner auch die Transurane (Z > 92) sind ausschließlich durch Kernreaktionen zugänglich; ebenfalls wurden die E. Astat und Francium zunächst über Kernreaktionen erhalten. Solche Kernreaktionen stellen heute eine wichtige und vielfach genutzte Methode zur EIementumwandlung dar. Elementsynthesen durch Kernverschmelzung bilden die wesentliche Energiequelle im Weltall, so z. B. die kohlenstoff- und stickstoffkatalysierte Wasserstoffverschmelzung zu Helium in der Sonne. Neben den oben genannten stark radioaktiven E. sind für eine Reihe weiterer E. Nuclide geringer Aktivität, hoher Halbwertszeiten bekannt, z. B. für Kalium, Rubidium, Beryllium, Calcium, Indium, Blei, Bismut, Tellur, des weiteren Vanadium, Hafnium, Rhenium und Platin, ferner Lanthan, Cer, Neodym, Samarium, Gadolinium und Lutetium. Nach ihrer Stellung im Periodensystem lassen sich die E. in Hauptgruppenelemente und Nebengruppenelemente einteilen.

Häufigkeit. Hinsichtlich ihrer Häufigkeit in der Erdkruste, dem äußeren, etwa 16 km dicken Gesteinsmantel der Erde, sind für die E. große Unterschiede festzustellen, wobei E. mit gerader Ordnungszahl allgemein häufiger als E. mit ungerader auftreten (Harkinssche Regel). Mit Anteilen von 50,5 und 27,7 % sind Sauerstoff bzw. Silicium die meist verbreiteten E. Ihnen folgen Aluminium (8,1 %), Eisen (3,38 %), Calcium (3,4 %), Natrium (2,63 %), Kalium (2,59 %), Magnesium (1,93 %), Wasserstoff (0,81 %), Titan (0,43 %), Chlor (0, 19 %) und Kohlenstoff (0,12 %). Für die übrigen Elemente ergeben sich folgende Anteile:

10-1 ... 10-2 %: P, F, Mn, S, Ba, Sr, Zr, Rb;

10-2 ... 10-3 %: V, Ce, Cr, Ar, Zn, La, Ni, Li, Yb, 

 Y, Nd, B, Nb, Ga, Pb, Sc, Th, Co;

10-3 ... 10-4 %: Br, Sm, Gd, Pr, Dy, U, Er, Sn,

 Cu, Ta, Hf, Cs, As, Be, Ho, W, Ge, TI, Eu, Tb, Mo, Lu;

10-4 ... 10-5 %: I, Sb, Tm, Se, Hg, Cd;

10-5 ... 10-6 %Bi, In, Ne, Ag, Kr;

10-6 ... 10-7 %: Pt, Pd, He, Au, Te;

10-7 ... 10-10 %: Re, Ir, Os, Rh, Ru, Xe;

10-10 ... 10-11 %: Ra, Pa;

10-14 .... 10-16 %Ac, Po, Np, Pu

10-19 .... 10-21 %: Rn, Er.

Die Entdeckung weiterer neuer E. durch Kernreaktionen mit hochbeschleunigten Schwerionen wird erwartet.

2) Physik: galvanische E., elektrochemische Stromquelle.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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