Lexikon der Chemie: Enteisenung
Enteisenung, 1) in der Wasseraufbereitungstechnik die Reduzierung des Eisengehaltes auf einen entsprechend dem Verwendungszweck zulässigen Wert, z. B. bei Trinkwasser auf 0,2 mg/l. Eisen stört durch Ablagerungen im Verteilungssystem und beim Gebrauch des Wassers.
Da bei der Trinkwasseraufbereitung sehr häufig Grundwasser verwendet wird, ist im Rohwasser kaum gelöster Sauerstoff vorhanden, und das Eisen tritt meist in zweiwertiger Form, also echt gelöst auf.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten der E.: a) die direkte Oxidation mit Luftsauerstoff oder anderen Oxidationsmitteln (bei Eisengehalten bis ≈ 15 mg/l) und b) die Fällung zum Fe2+-Oxidhydrat durch Zugabe von OH--Ionen und anschließende Oxidation (bei Eisengehalten ab ≈ 15 mg/l). Die dabei auftretenden Reaktionen lassen sich mit folgenden vereinfachten Summenformeln darstellen: a) 4 Fe2+ + O2 + 2 (x + 2) H2O → 2 Fe2O3 ·x H2O + 8 H+; zu b) 4 Fe2+ + O2 + 8 OH- + 2 (x – 2) H2O → 2 Fe2O3 ·x H2O. Die in der Praxis am meisten üblichen Verfahren der E. sind: für Fall a) Belüftung und Filtration, für Fall b) Belüftung, Fällung/Flockung, Sedimentation und anschließende Filtration.
2) in der Metallkunde Entmetallisieren.
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