Lexikon der Chemie: Hippursäure
Hippursäure, N-Benzoylglycin, C6H5-CO-NH-CH2-COOH, das Benzoylderivat des Glycins. H. kristallisiert in farb- und geruchlosen Prismen; F. 190-193 °C. Sie ist in heißem Wasser und Alkohol gut löslich, in Petrolether und Benzol unlöslich. H. entsteht besonders reichlich in der Niere von Pflanzenfressern aus Benzoesäure und Glycin unter dem Einfluß des Enzyms Hippuricase und wird im Harn (tägl. 1-1,25 g beim Menschen) ausgeschieden. Sie dient daher als Entgiftungsprodukt der durch den Abbau aromatisch substituierter Aminosäuren gebildeten Benzoesäure. Synthetisch ist H. aus Benzoylchlorid und Glycin herstellbar. H. wurde 1829 von Liebig aus Pferdeharn isoliert (griech. hippos ›Pferd‹, uron ›Harn‹).
Copyright 1998 Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.