Lexikon der Chemie: Permeation
Permeation, ein Membranprozeß, bei dem die unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeit der Komponenten einer Mischung durch eine Membran (semipermeable Membran) zur Stofftrennung ausgenutzt wird. Permeationsmethoden umfassen die Dialyse, Elektrodialyse, Osmose, Umkehrosmose, Elektroosmose, Ultrafiltration sowie P. in der Gas- oder flüssigen Phase.
Bei der Gasphasenpermeation erfolgt ein selektiver Transport von Gasmolekülen in Form von Lösungsdiffusion durch eine Membran mit Hilfe einer Druckdifferenz. Sie hat im technischen Maßstab Bedeutung zur Abtrennung von Helium aus Erdgas und zur Wasserstoffgewinnung aus Abgasen verschiedener Syntheseprozesse. Mit Hilfe von Hohlfasern aus Polyestern kann Wasserstoff von Methan durch P. abgetrennt werden. Bei der Flüssigphasenpermeation verläuft eine Trennung homogener Flüssigkeitsmischungen aufgrund der unterschiedlichen Löslichkeit der Komponenten in der Membran und der verschiedenen Diffusionsgeschwindigkeit der Komponenten durch die Membran. Der Permeationsvorgang untergliedert sich in Absorption, Diffusion durch die Membran, Desorption und Verdampfung der permeierten Anteile von der Grenzfläche der Unterdruckseite. Die Flüssigphasenpermeation wird z. B. zur Trennung engsiedender Gemische oder zur Entwässerung organischer Flüssigkeiten angewendet.
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