Lexikon der Chemie: Photopolymerisation
Photopolymerisation, durch photochem. Anregung initiierte radikalische oder ionische Oligomerisation oder Polymerisation. Die photochem. Dimerisation von Polymeren mit ungesättigten Gruppen wird als Photovernetzung bezeichnet, z. B. bei der Lichthärtung von Photolacken für die Herstellung von Druckplatten für die Polygraphie und von mikroelektronischen Bauelementen. Als Photolacke verwendet man beispielsweise Polyvinylzimtsäureester. Die P. kann unsensibilisiert ablaufen (Typ-I-P., Quantenausbeuten meist < 1) oder sensibilisiert werden (Typ-II-P., Quantenausbeute oft > 1). Radikalische P. laufen nach einem Kettenmechanismus ab, indem der Kettenstart zur Startradikalerzeugung die eigentliche photochem. Reaktion ist. Als Monomere dienen häufig Polyester von Maleinsäure, Phthalsäure und Acrylsäure mit mehrwertigen Alkoholen. Anwendungsgebiete sind die Herstellung silberfreier Offsetdruckplatten und gedruckter Schaltungen sowie die Möbelindustrie. Ionische P. werden durch die photochem. Spaltung von Diazonium-, Sulfonium- oder Iodoniumsalzen starker Säuren ausgelöst. Die dabei gebildeten starken Säuren katalysieren die Polymerisation z. B. von Enolethern und von Epoxiden.
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