Lexikon der Chemie: Polyvinylether
Polyvinylether, -[CH2-CH(OR) -]n, Thermoplaste, die durch Polymerisation von Methyl-, Ethyl- oder Isopropylvinylether erhalten werden. In der Technik arbeitet man nach den Verfahren der Block-, Emulsions- und Lösungspolymerisation. Je nachdem, ob man zur Herstellung der Vinylether niedere oder höhere Alkohole einsetzt und wie man die Polymerisationsbedingungen wählt, erhält man ölige, klebrige Massen oder viskose, zähe, harzige Produkte. Für die Copolymerisation von Vinylether haben Vinylchlorid, Acrylnitril und Acrylsäureester Bedeutung.
Polyvinylmethylether (R = -CH3) ist ein wasserlösliches Produkt, das sich jedoch beim Erwärmen wieder ausscheidet. Er dient als Schlichte- und Emulgiermittel sowie zur Wärmesensibilisation von Kautschukemulsionen. Polyvinylethylether (R = -C2H5) ist wasserunlöslich und wird zur Lederpräparation und für die Herstellung von Leimen und Lacken verwendet. Polyvinylisobutylether (R = -C4H9), ebenfalls wasserunlöslich, wird in der Klebetechnik als Überzugs- und Imprägniermittel oder auch als Folie zur Abdichtung und Kabelisolierung eingesetzt. P. höherer Alkohole sind wachsähnlich. Allgemein werden P. für Textilappreturen, als Lackrohstoffe und wegen ihrer starken Klebkraft in Klebstoffen, Isolier- und Klebebändern, Heftpflastern, für Kittmassen und Kaugummi benutzt.
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