Lexikon der Chemie: Radikalanion
Radikalanion, A·-, negativ geladene Spezies mit magnetischem Moment, Molekülanion mit einem zusätzlichen ungepaarten Elektron. R. entstehen bei der Reduktion von Verbindungen mit hoher Elektronenaffinität als Intermediate, z. B. bei der Reduktion von Naphthalin mit Natrium in Ethanol als grüne, salzartige Verbindung. R. sind auch die bei der Reduktion von Ketonen mit Natrium- oder Magnesiumamalgam oder elektrochemisch intermediär gebildeten Ketyle. Der Grundzustand ist meist ein Dublettzustand. Viele R. sind farbig. Das ungepaarte Elektron besetzt das im Neutralmolekül tiefste unbesetzte Molekülorbital (MO). Die langwellige Absorption läßt sich qualitativ mit der geringen Energiedifferenz zum nächsthöheren unbesetzten MO erklären (siehe Nomenklatur C VIII 4).
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