Lexikon der Chemie: Reaktivfarbstoffe
Reaktivfarbstoffe, eine Gruppe von Farbstoffen, die außer der eigentlichen Farbstoffkomponente F spezielle reaktionsfähige Reste, meist heterocyclische Ringsysteme mit Imidchloridstruktur, als Reaktivkomponenten enthalten, über die sie kovalent an Faserstoffe gebunden werden können (Abb.).
Typ I enthält den Chlortriazinylrest, Typ Ia den Chlorpyrimidylrest, Typ II aktivierte Vinylreste, Typ III Epoxidreste und Typ IIIa Ethyleniminreste.
Als Farbstoffkomponente F sind im Prinzip alle organischen Farbstoffe geeignet. Vor allem verwendet man Azo-, Pyrazolon-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe, die über Aminogruppen -NH2, Hydroxygruppen -OH und Sulfogruppen -SO3H mit dem reaktiven Rest verbunden werden. Beim Färbevorgang geht die Reaktivkomponente mit den freien Hydroxygruppen der Cellulose bzw. mit den primären oder sekundären Aminogruppen von Wolle, Seide und Polyamidfaserstoffen eine echte chem. Bindung ein, wodurch besonders haltbare Färbungen entstehen.
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