Lexikon der Chemie: Solvatation
Solvatation, die Wechselwirkung von Lösungsmittelmolekülen mit gelösten Stoffen, wie Ionen, Molekülen, Kolloiden. Durch S. gebildete Verbindungen, die Solvate, sind teilweise nur in Lösung nachweisbar, vielfach können sie auch präpariert werden. Die Anzahl der an ein gelöstes Teilchen gebundenen Lösungsmittelmoleküle wird als Solvatationszahl bezeichnet. Wichtige Solvate sind z. B. Hydrate, Ammoniakate, Alkoholate, Etherate. Der wichtigste Spezialfall der S. ist die Hydratation.
Die Solvatationsfähigkeit eines Lösungsmittels wird sehr wesentlich durch seine Donor- und Akzeptorzahlen bestimmt. Zur S. befähigte Lösungsmittelmoleküle sind meist durch hohe Dipolmomente gekennzeichnet. Ein Salz ist dann in einem Lösungsmittel löslich, wenn die bei der S. von Kationen und Anionen frei werdende Energie, die Solvatationsenergie, größer ist als seine Gitterenergie.
Eine wesentliche Rolle spielt die S. auch bei der Stabilisierung lyophiler Kolloide.
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