Lexikon der Chemie: Speisewasser
Speisewasser, Kesselspeisewasser, ein nach bestimmten Güteanforderungen aufbereitetes Wasser für die Beschickung von Dampferzeugern. Die Speisewasseraufbereitung erfolgt mit dem Ziel der Vermeidung von Kesselsteinbildung und Korrosion im Dampferzeuger, der Verminderung des Salzgehaltes und der Gewährleistung reinen Dampfes. Zur Anwendung kommen mechanische, chem. und physikalische Verfahren. Die mechanische Aufbereitung erfolgt grob mit Hilfe von Gittern bzw. Rechen und fein mit Filtern. Bei chem. Aufbereitungsverfahren kommen Kalk, Soda, Ätznatron, Natriumphosphat u. a. zum Einsatz. Das S. muß im Dampferzeuger alkalisch oder neutral sein. Die physikalische Aufbereitung erfolgt in Verdampfern, in denen das Wasser destilliert wird. Für moderne Dampferzeugeranlagen wendet man die Vollentsalzung an, wobei durch Ionenaustauscher alle Salze und anderen Stoffe dem S. entzogen werden. Vor Eintritt in den Dampferzeuger muß das S. noch entgast werden (Entgasung), wobei die im S. gelösten korrosionsaggressiven Gase (O2, CO2) ausgetrieben werden. Erforderlichenfalls ist das S. außerdem noch von Fetten, Ölen und weiteren Inhaltsstoffen zu reinigen.
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