Lexikon der Chemie: Topotaxie
Topotaxie, die Erscheinung, daß im Ergebnis einer Festkörperreaktion die kristallographische Orientierung eines Reaktionsproduktes in Beziehung zu der eines Ausgangsstoffes steht. Für topotaktische Reaktionen ist charakteristisch, daß in ihrem Verlauf bestimmte Strukturelemente, z. B. dichtbesetzte Gitterebenen oder -geraden, erhalten bleiben. Ein Beispiel stellt die Entwässerung von Magnesiumhydroxid (Brucit) nach der Reaktionsgleichung Mg(OH)2 → MgO + H2O bei Temperaturen zwischen 525 und 635 K dar, bei der eine eindeutige Strukturrelation zwischen den beiden festen Stoffen, erkennbar an dem Erhalt dichtest gepackter Sauerstofflagen, besteht. Allerdings bleibt hier wie in fast allen anderen Fällen von T. das Reaktionsprodukt nicht als Einkristall erhalten, sondern liegt in polykristalliner Form vor.
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