Lexikon der Chemie: Zentrifugieren
Zentrifugieren, Schleudern, Separieren, das Trennen von Fest/Flüssig-, Fest/Gas-, Flüssig/Flüssig- und Gas/Gas-Gemischen. Das Trennen erfolgt unter Ausnutzung der Fliehkraft in Zentrifugen, bestehend aus konischen oder zylindrischen rotierenden Trommeln. Man unterscheidet a) das Trennen von Substanzen unterschiedlicher Dichte in Vollmantelzentrifugen und b) das Abscheiden von Feststoffen aus Flüssigkeiten durch Trennen in Filterzentrifugen, wobei die Dichtedifferenz von untergeordneter Bedeutung ist.
Bei allen Zentrifugiervorgängen ist die Größe der auftretenden Zentrifugalbeschleunigungb = rω2
(r = Trommelradius, ω = Winkelgeschwindigkeit) von großer Bedeutung. Das Verhältnis der Zentrifugalbeschleunigung zur Erdbeschleunigung b/g= T wird als Trennfaktor oder Zentrifugenzahl bezeichnet. T gibt daher an, um wieviel die Trennwirkung im Zentrifugalfeld größer ist als unter Wirkung der Erdschwerkraft.
Zentrifugen werden in der chem. Industrie vor allem zur Feststoff-Flüssigkeits-Trennung und zur Scheidung von Flüssigkeitsgemischen angewendet. Wichtige Zentrifugentypen sind Filter-, Schälrohr-, Schälmesser-, Überlaufzentrifuge, Schubschleuder und Schneckenschleuder. Die Flaschenzentrifuge wird vor allem für diskontinuierliche Laborarbeiten verwendet. Für spezielle Zwecke verwendet man die Ultrazentrifuge.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.