Lexikon der Ernährung: Durstzentrum
Durstzentrum, Ethirst centre, Subfornikalorgan als Teil des Hypothalamus, das an der Regulation des Wasserhaushalts beteiligt ist. Das D. befindet sich dorsal im vorderen Teil des Hypothalamus in der Nähe des dritten Hirnventrikels. Das Subfornikalorgan gehört zu den sog. circumventrikulären Organen, denen eine Blut-Hirn-Schranke fehlt, so dass sie im Blut zirkulierenden Botenstoffen leicht zugänglich sind. Durst kann osmotisch, volumetrisch oder hormonell ausgelöst werden. Bei Anstieg der Blutosmolarität kommt es über Osmosensoren im D. und im Bereich der Leber zur Steigerung der Wasseraufnahme, gleichzeitig wird über eine gesteigerte Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (ADH, Vasopressin) aus dem Hypophysen-Hinterlappen die Wasserrückresorption in der Niere verstärkt. Volumetrischer Durst wird bei Flüssigkeitsverlusten durch Druck-(Baro-)rezeptoren vor allem im Niederdrucksystem des Kreislaufs (z. B. rechter Herzvorhof), die mit dem D. verschaltet sind, ausgelöst. Flüssigkeitsverlust führt außerdem zur Aktivierung des Renin-Angiontensin-Aldosteron-Systems, wobei das aus der Niere stammende Enzym Renin zur Umwandlung von Angiontensinogen in Angiotensin I führt, das weiter in Angiotensin II umgewandelt wird. Angiontensin II gilt als eigentliches Dursthormon mit einer direkten Wirkung auf das D.
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