Lexikon der Mathematik: Potenzreihe
ein Ausdruck der Form
Gesucht ist zunächst der zugehörige Konvergenzbereich, d. i. die Menge derjenigen Zahlen x, für die \(\displaystyle {\sum }_{n=0}^{\infty }{a}_{n}{(x-{x}_{0})}^{n}\) konvergiert. Dazu gilt: Es existiert ein 0 ≤ R ≤ ∞ (Konvergenzradius) mit
Die einzigen Punkte, in denen keine allgemeinen Aussagen über das Konvergenzverhalten gemacht werden können, sind – falls 0 < R< ∞ – die Randpunkte, im reellen Fall also x0 − R und x0 + R. Tatsächlich treten dort alle möglichen Fälle ein, wie etwa die folgenden vier Beispiele (von Potenzreihen um 0) belegen:
Für 0 < r< R ist die Potenzreihe in
Für die Multiplikation von Potenzreihen ist der Reihenproduktsatz von Cauchy (Cauchy, Reihenproduktsatz von) wichtig.
Potenzreihen können im Inneren ihres Konvergenzbereiches gliedweise differenziert (gliedweise Differentiation einer Potenzreihe) werden, d. h. es gilt dort
Entsprechend hat man zu der durch o. a. Potenzreihe dargestellten Funktion f eine Stammfunktion durch
Eine Aussage über Stetigkeit einer durch eine Potenzreihe dargestellten Funktion an Randstellen macht der Abelsche Grenzwertsatz.
Manche Überlegungen zu (reellen) Potenzreihen versteht man besser, wenn man die komplexe Situation betrachtet. Potenzreihen können aber in noch wesentlich allgemeinerem Rahmen, etwa mit Matrizen oder Operatoren an, betrachtet werden.
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