Lexikon der Mathematik: Schema
fundamentaler Begriff in der Algebra bzw. algebraischen Geometrie.
Für einen kommutativen Ring A definiert man zunächst einen topologischen Raum \(\mathop{\text{Spec}}\limits_{\_}(A)\), bestehend aus allen Primidealen von A mit der Topologie, deren abgeschlossene Mengen die der Form \(V(I)=\{{\mathfrak{p}}\in \mathop{\text{Spec}}\limits_{\_}(A)|{\mathfrak{p}}\supseteq I\}\) sind (I ⊂ A eine beliebige Teilmenge, ohne Einschränkung ein Ideal). Mengen der Form \(D(f)=\{{\mathfrak{p}}\in \mathop{\text{Spec}}\limits_{\_}(A)|f\notin {\mathfrak{p}}\}\) (f ∈ A ein beliebiges Element) sind offen und bilden eine Basis der Topologie. Wenn \(X=(\mathop{X}\limits_{\_},{{\mathscr{O}}}_{X})\) ein Cartanscher Raum ist, d. h., \(\mathop{X}\limits_{\_}\) ist ein topologischer Raum, \({{\mathscr{O}}}_{X}\) eine Garbe auf X, und \(A={{\mathscr{O}}}_{X}(X)\), so erhält man eine stetige Abbildung
Einen Cartanschen Raum mit der Eigenschaft, daß die Abbildung \(\mathop{X}\limits_{\_}\to \mathop{\text{Spec}}\limits_{\_}(A)\) ein Homöomorphismus ist und die Abbildungen \({A}_{{{\mathfrak{p}}}_{x}}\to {{\mathscr{O}}}_{X,x}\) Isomorphismen sind, nennt man ein affines Schema. Die affinen Schemata bilden eine volle Unterkategorie der Kategorie Cartanscher Räume, und der Kofunktor \(X\mapsto \Gamma (X)={{\mathscr{O}}}_{X}(X)\) ist eine Äquivalenz zwischen dieser Kategorie und der zur Kategorie kommutativer Ringe dualen Kategorie: Einem kommutativen Ring A entspricht das affine Schema Spec(A) = X mit dem zugrundeliegenden Raum \(\mathop{\text{Spec}}\limits_{\_}(A)\) und der Garbe \({{\mathscr{O}}}_{X}\), die auf offenen Mengen der Form U = D(f) durch \({{\mathscr{O}}}_{X}(U)\to {A}_{f}\) gegeben wird. Jeder Ringhomomorphismus A → B induziert einen Morphismus Cartanscher Räume Spec(B) → Spec(A). Für jeden kommutativen Ring ist die natürliche Abbildung ϕ ↦ ϕ*,
Ein Beispiel: \({{\mathbb{A}}}^{n}=\text{Spec}\,({\mathbb{Z}}[{T}_{1},\ldots,{T}_{n}])\) affiner Raum über ℤ, \(\text{Hom}\,\text{(}X,{{\mathbb{A}}}^{n}\text{)}={\rm{\Gamma }}{(X)}^{n}\).
Ein Cartanscher Raum X, der lokal isomorph zu affinen Schemata ist (d. h., daß jeder Punkt eine offene Umgebung U besitzt, so daß \((U,\,{{\mathscr{O}}}_{X}|U)\) affines Schema ist), heißt Schema, wobei üblicherweise auch noch die Separiertheit gefordert wird: Sind U, U′ affine offene Unterschemata, so auch U ∩ U′, und die natürliche Abbildung
Ein abgeschlossener Cartanscher Unterraum Y eines Schemas X heißt abgeschlossenes Unterschema, wenn Y selbst Schema ist. Die abgeschlossenen Unterschemata entsprechen umkehrbar eindeutig den quasikohärenten Idealgarben \(I\subset {{\mathscr{O}}}_{X}\), dem Unterschema Y ⊂ X entspricht die Idealgarbe \({I}_{Y}=\ker ({{\mathscr{O}}}_{X}\to {i}_{* }{O}_{Y})\) (i : Y ↪ X die Einbettung). Das zu einer quasikohärenten Idealgarbe I gehörige Unterschema heißt auch das Nullstellenschema von I und wird oft mit V(I) bezeichnet.
Die Menge der abgeschlossenen Unterschemata ist halbgeordnet bzgl. der Inklusion, und X ist Noethersch, wenn in dieser Halbordnung die Minimalbedingung gilt (d.h., jedes nichtleere System von abgeschlossenen Unterschemata enthält minimale Elemente). Demgegenüber heißt X Artinsch, wenn in dieser Halbordnung die Maximalbedingung gilt. Dies sind genau die Schemata der Form Spec (A) mit einem Noetherschen RingA, in dem jedes Primideal maximal ist.
In jedem Schema X gibt es genau ein minimales abgeschlossenes Unterschema mit dem gleichen zugrundeliegenden Raum wie X, bezeichnet als Xred ⊆ X, es ist auch durch die Eigenschaft
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.