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Lexikon der Optik: hochauflösende Spektroskopie in Gasen

hochauflösende Spektroskopie in Gasen, Methoden zur Untersuchung der energetischen Struktur von Atomen und Molekülen im gasförmigen Zustand mit hoher spektraler Auflösung. Bei konventionellen spektroskopischen Verfahren wird das spektrale Auflösungsvermögen durch die Apparatefunktion des verwendeten Spektrographen (z.B. Gitter- oder Prismenspektrograph) bestimmt, deren spektrale Breite – angegeben als Wellenzahldifferenz Δσ, wobei die Wellenzahl σ gleich dem Reziproken der Wellenlänge λ ist – in der Regel größer als 10 m-1 ist und so die Breite der aufzulösenden Spektrallinien übertrifft. Für das AuflösungsvermögenA=λ/Δλ=σ/Δσ ergibt sich z.B. im Wellenlängenbereich des mittleren IR bei σ=1/λ=105m-1 ein Wert von 104. Die Breite der Spektrallinien von Atomen und Molekülen im gasförmigen Zustand wird bei niedrigen Gasdrücken (<1 kPa) durch die Doppler-Breite (Linienbreite) begrenzt, die z.B. im mittleren IR bei etwa 10-1m-1 liegt, wächst aber bei größeren Drücken proportional zum Druck an. Will man daher die Linien eines Atom- oder Molekülspektrums ohne Stoßverbreiterung, also bei der kleinstmöglichen Breite, vermessen, benötigt man Meßverfahren mit einem Auflösungsvermögen von z.B. 106. Ein solch hohes Auflösungsvermögen wird derzeit nur von hochentwickelten Fourier-Spektrometern (Fourier-Spektroskopie) oder bei der Laserspektroskopie erreicht. Die Linienbreite von Laserlichtquellen ist, insbesondere im Einmodenbetrieb (Einmodenlaser), kleiner als die Doppler-Breite der Atom- und Molekühllinien, so daß mit durchstimmbaren Lasern eine Spektroskopie mit Doppler-begrenzter Auflösung ohne Probleme durchführbar ist.

Die Anwendung von schmalbandigen Laserlichtquellen ermöglicht darüber hinaus auch eine Spektroskopie "innerhalb" der Doppler-Breite, bei der die durch den Doppler-Effekt bedingte Linienverbreitung vermieden und eine der natürlichen Linienbreite nahekommende spektrale Auflösung erreicht werden kann (Lamb-dip-Spektroskopie). Das Auflösungsvermögen der h. S. i. G. läßt sich dann auf Werte von 109 bis 1011 steigern.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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