Lexikon der Optik: Strahlteilung
Strahlteilung, die Aufspaltung eines Lichtbündels in normalerweise zwei zueinander kohärente (d.h. interferenzfähige) Teilbündel. Die S. kann einerseits so erfolgen, daß man das Licht durch kleine Löcher hindurchtreten läßt, die in einem undurchsichtigen Schirm nebeneinander angebracht sind. Man spricht dann von Wellenfrontteilung. Hierfür eignen sich auch Winkelspiegel (Fresnelscher Spiegelversuch), Prismen (Fresnelsches Biprisma) sowie die Billetschen Halblinsen.
Andererseits kann man das Licht auf eine teilweise reflektierende Oberfläche fallen lassen, wo es in eine reflektierte und eine durchgehende Teilwelle zerlegt wird. Diese Art von S. wird als Amplitudenteilung bezeichnet. Man verwendet dazu Strahlenteiler in Gestalt von teil- (im besonderen halb-)durchlässigen Spiegeln, Teilungsplatten und Teilungswürfeln.
Eine weitere Möglichkeit der Amplitudenteilung ist durch Gitter gegeben. Es entstehen dann aus einer einfallenden ebenen Welle den verschiedenen Beugungsordnungen entsprechende Wellen, die sich in unterschiedlichen Richtungen ausbreiten. Schließlich läßt sich mit Hilfe eines Polarisationsprismas ein Lichtbündel in zwei senkrecht zueinander linear polarisierte Teilbündel aufspalten. Man spricht dann von einem Polarisationsstrahlenteiler.
Die S. spielt eine wichtige Rolle bei Interferometern. Dabei wird meist eine Amplitudenteilung vorgenommen, jedoch auch Wellenfrontteilung (Beugungsinterferometer) kommt vor.
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