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Hochkulturen: Ältestes Frauenporträt der Maya-Zeit entdeckt

Maya-Stele | Zwei Meter hoch, einen Meter breit und fünfzig Zentimeter dick ist die Stele, die amerikanische Archäologen in Guatemala ausgegraben haben. Sie zeigt das bislang früheste bekannte Frauenporträt der Maya-Hochkultur.
Archäologen haben in Guatemala das bislang älteste bekannte Frauenporträt der Maya-Hochkultur gefunden. Das in eine Stein-Stele geritzte Gesicht ohne Körper dürfte im 4. Jahrhundert entstanden sein. Die zwei Meter hohe, einen Meter breite und einen halben Meter dicke Stele war zusammen mit einem Kind etwa neunzig Kilometer nördlich von Tikal in einem Gebäude vergraben worden, berichten Kathryn Reese-Taylor von der Universität Calgary und ihre Kollegen.

Kopfschmuck | Ein Ausschnitt zeigt den Kopfschmuck.
Die Forscher schließen aus der Darstellung, dass Frauen schon in den frühen Epochen der Maya bereits wichtige Autoritäten stellten – entweder als Herrscherinnen oder Gottheiten. Aus dem frühen 6. Jahrhundert sind Stelen mit Frauen in führenden Positionen durchaus bekannt. Ebenso gibt es aus der späten Klassischen Periode Inschriften, die auf weibliche Gottheiten hinweisen. Sie wurden jedoch bislang nicht auf Stelen gefunden.

Schemazeichnung | Eine Zeichnung verdeutlicht die Steinritzungen auf der Stele: Im Zentrum liegt das nach links gewandte Gesicht, umrahmt von üppigem Kopfschmuck.
Die nun an der Ausgrabungsstätte Naachtun entdeckte Stele überraschte die Wissenschaftler aber auch durch ihre Gestaltung: Es sei sehr interessant und ungewöhnlich, dass der Körper fehle und die Aufmerksamkeit auf den Kopf und den Kopfschmuck allein gelenkt werde, erklärt Julia Guernsey von der Universität von Texas in Austin. Wahrscheinlich sei die Stele in dem alten Bauwerk begraben worden, nachdem Feinde die Stadt attackiert und die eingeritzten Hieroglyphen zerstört hatten, folgern die Forscher. Ein solches "Begräbnis" sollte die abgebildete Person ehren.

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