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Artenschutz: Tiger im Aufwind

Gute Nachrichten aus Südasien: Die Zahl der Raubkatzen wächst vor allem hier wieder. In anderen Regionen sieht es dagegen weiter schlecht für Tiger aus.
Tiger in Indien
Ein Tigerweibchen mit drei fast ausgewachsenen Nachkommen im indischen Nationalpark Ranthambhore.

Anfang des 20. Jahrhunderts lebten rund 100 000 Tiger in Asien. Jagd und Lebensraumzerstörung ließen anschließend ihren Bestand auf wenige tausend Tiere dramatisch einbrechen. Doch erstmals seit Jahrzehnten können die Weltnaturschutzorganisation IUCN und die NGO »Panthera« einen substanziellen Zuwachs bei der Zahl der Raubkatzen melden: Von 2015 stieg die gemittelte Population von 3200 auf 4500 Tiere an – ein Plus von rund 40 Prozent.

Ein Teil dieses Anstiegs geht auf den weit verbreiteten Einsatz von automatischen Wildtierkameras zurück, die gerade in entlegenen Regionen verwendet werden, um bestimmte Arten nachzuweisen. Doch daneben sorgten auch verstärkte Schutzmaßnahmen dafür, dass sich der Tigerbestand durch Nachwuchs erholen konnte. Vor allem in Indien und Nepal wirkten sich diese Bemühungen aus und bedingten dort ein intensiviertes Wachstum der Populationen der hier heimischen Bengalischen Tiger.

Stabil ist auch der Bestand der Sibirischen Tiger im östlichen Russland; entlang der Grenze zu China und im Nordosten des Landes wächst die Unterart zudem zahlenmäßig. Für andere Unterarten sieht es dagegen schlechter aus, vor allem in Südostasien: Indochinesische, Südchinesische und Malaiische Tiger bleiben weiterhin stark vom Aussterben bedroht und verschwanden aus verschiedenen Staaten der Region. Das Gleiche gilt für den Sumatratiger, dessen Lebensraum auf der indonesischen Insel weiter schrumpft. Drei Unterarten sind bereits ausgestorben.

Diese Einteilung ist allerdings umstritten: Manche Experten gehen davon aus, dass es nur zwei Tigerunterarten gibt: eine Insel- und eine Festlandsunterart, die sich wiederum in eine nördliche und südliche Population unterteilen. Ein Ziel hat die Gruppe der Tigerländer trotz des Wachstums verfehlt: 2010 hatten sie sich auf die Zahl von 6000 Tigern bis 2022 verständigt.

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