Paläontologie: Auch Dinos erfanden den Doppeldecker

© Xing Xu (Ausschnitt)
Microraptor-Fossil | Sechs Exemplare von Microraptor gui beschrieben chinesische Forscher im Jahr 2003 aus der Liaoning-Provinz im Nordosten Chinas. Die Fossilien stammen aus der frühen Kreide und sind 128 bis 124 Millionen Jahre alt. Die Tiere waren etwa 75 Zentimeter lang und wogen ungefähr ein Kilogramm.
Der Paläontologe und der pensionierte Luftfahrtingenieur analysierten, wie der kleine kreidezeitliche Dinosaurier seine Hinterbeine überhaupt bewegen konnte. Dabei zeigte sich, dass Microraptor die Gliedmaßen ausgestreckt und damit senkrecht in der Luft hielt. Er konnte sie zudem nur auf und ab, aber nicht seitlich bewegen – und die Flügel an den Beinen somit gar nicht hinter den Flügeln an seinen Armen positionieren. Er dürfte sie daher stattdessen parallel dazu, aber einen Stock tiefer unter dem Körper ausgestreckt haben. Dies wäre auch aus aerodynamischer Sicht erheblich stabiler, erläutern die Wissenschaftler.

© Jeff Martz (Ausschnitt)
Der Dino-Doppeldecker | Nicht hintereinander, sondern mehr übereinander soll Microraptor gui seine Flügel positioniert haben – wie bei einem Doppeldecker.
Noch ein weiteres Fossil aus China, Pedopenna, besaß Flugfedern an den Beinen und könnte daher vielleicht auch die Doppeldeckertechnik verwendet haben, vermuten die Forscher. Archaeopteryx und heutige Greifvögel weisen ebenfalls Federn an den Beinen auf, doch sind diese anders aufgebaut und daher nicht als Flügelunterstützung geeignet. Sie dienen vielmehr dazu, die Gliedmaßen für das Ergreifen und den Transport von Beute stromlinienförmig zu machen, damit sie den Flug nicht beeinträchtigen, erklären Chatterjee und Templin.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.