Umweltschutz: Flüsse in Gefahr
Der WWF warnt angesichts des nahenden Weltwassertags am 22. März, dass die großen Flusssysteme der Erde in zunehmender Gefahr seien. Exemplarisch stellen die Naturschützer die ihrer Ansicht am stärksten bedrohten Ströme der Welt vor – fünf davon befinden sich in Asien.
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit wie das Beispiel des fehlenden Huangho, des Gelben Flusses, in Chinas zeigt: Massive Wasserentnahmen sorgen dafür, dass er die meiste Zeit des Jahres das Meer nicht mehr erreicht und weit vor der Mündung trockenfällt.
"Flüsse sind die Hauptwasserlieferanten der Erde. Die zehn genannten sollen stellvertretend auf die globale Wasserkrise aufmerksam machen, die sich schon seit Jahren abzeichnet", erläutert WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger. "Mit unserer Top-Ten-Liste wollen wir erreichen, dass die Alarmzeichen frühzeitig erkannt werden und nicht wie beim Klimawandel auf die lange Bank geschoben werden." (dl)
Negativ beeinflusst werden die Flüsse vor allem durch sechs Faktoren: An erster Stelle stehen Infrastrukturmaßnahmen wie Staudämme oder der Ausbau für die Binnenschifffahrt, gefolgt von exzessiver Wasserentnahme für Landwirtschaft und Industrie, aggressive exotische Arten, Überfischung und Klimawandel, der die Niederschlags- und Verdunstungsverhältnisse verändert. Jeder der vom WWF genannten Flüsse steht für einen oder mehrere dieser negativen Einflüsse.
So werde der Rio Grande im Grenzbereich zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten so intensiv für Brauch- und Trinkwasser genutzt, dass er stellenweise trockenfällt. Große Dammbauten verändern hingegen den Jangtsekiang – er leidet auch unter starker Verschmutzung – und den La Plata in Südamerika. Die Erderwärmung verheißt Indus und Nil nichts Gutes, denn der asiatische Strom speist sich zu einem beträchtlichen Teil aus Schmelzwasser von Gletschern, während sein afrikanisches Pendant zukünftig noch mehr Flüssigkeit durch Verdunstung verlieren dürfte. Der Mekong wiederum deckt nach Angaben des WWF den Eiweißbedarf von rund siebzig Millionen Menschen in seinem Einzugsgebiet – er wird jedoch zunehmend verbaut, verschmutzt und überfischt, sodass sein Fischreichtum gefährdet ist.
Und auch Europa besitzt sein Problemkind: die Donau. Sie sei "Mahnmahl schlechter Flusspolitik", so der WWF, denn sie habe bereits vier Fünftel ihrer angrenzenden Feuchtgebiete und Auen verloren, und 78 Prozent des Flusslaufs seien bereits umfassend und wohl irreversibel durch menschliche Eingriffe geschädigt. Nur 15 Prozent entsprächen überhaupt den ökologischen Kriterien der EU-Wasserrahmenrichtlinie, dennoch soll die Donau weiter für die Schifffahrt ausgebaut und kanalisiert werden.
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit wie das Beispiel des fehlenden Huangho, des Gelben Flusses, in Chinas zeigt: Massive Wasserentnahmen sorgen dafür, dass er die meiste Zeit des Jahres das Meer nicht mehr erreicht und weit vor der Mündung trockenfällt.
"Flüsse sind die Hauptwasserlieferanten der Erde. Die zehn genannten sollen stellvertretend auf die globale Wasserkrise aufmerksam machen, die sich schon seit Jahren abzeichnet", erläutert WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger. "Mit unserer Top-Ten-Liste wollen wir erreichen, dass die Alarmzeichen frühzeitig erkannt werden und nicht wie beim Klimawandel auf die lange Bank geschoben werden." (dl)
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