Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Mund

Mund, Os, Stoma, der Eingang zum Verdauungskanal bei Tieren und beim Menschen. Er ist meist durch Muskeln verschließbar und i.Allg. durch Kiefer begrenzt sowie z.T. mit mehr oder weniger kompliziert gebauten Einrichtungen zum Ergreifen und Zerkleinern der Nahrung oder Beute versehen. In die mehr oder weniger geräumige Mundhöhle münden Anhangsdrüsen (Speicheldrüsen), die ursprünglich die Gleitfähigkeit der Nahrung fördern. Speicheldrüsen fehlen jedoch den meisten Wassertieren, so z.B. allen Muscheln (Bivalvia) und Krebsen (Crustacea). Bei vielen Landtieren, z.B. bei Pflanzen fressenden Schnecken und Insekten erfahren die Speicheldrüsen eine Funktionserweiterung, indem bereits in der Mundhöhle eine Vorverdauung durch enzymatische Wirkung erfolgt (Kohlenhydratspaltung). Besonders abgewandelte Speicheldrüsen sind die Giftdrüsen zahlreicher Spinnen und Insekten oder auch die Spinndrüsen vieler Schmetterlingsraupen. Bei manchen Tieren sind die Lippen (bzw. die Unterlippe) zu einem Saugnapf als Haftvorrichtung umgebildet (z.B. Neunaugen, Kaulquappen) und häufig sind die Ränder des M. verhornt, wie z.B. bei den Schildkröten und den Vögeln durch Ausbildung eines Hornschnabels. Auf den M. folgt i.d.R. ein muskulöser Schlund (Pharynx), der z.B. bei den Borstenwürmern mit kräftigen Kiefern und bei den Weichtieren (Mollusca) mit der Radula versehen ist.

Beim Menschen wird der M. durch die Lippen verschlossen; diese sind drüsenreich und durch zahlreiche Muskeln (insbesondere den Mundschließmuskel, Musculus orbicularis oris) sehr beweglich. In den Mundvorhof, den Raum zwischen den Zahnreihen und den Kieferknochen, münden die Ohrspeicheldrüsen. In die nach innen anschließende, mit Schleimhaut ausgekleidete Mundhöhle münden die Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüsen. Die Zunge, wird durch einen Teil der Muskeln des Mundhöhlenbodens, das Mundhöhlendach durch den Gaumen gebildet, der in den Rachen übergeht. (Darm, Gebiss, Magen, Mundgliedmaßen, Zähne)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.