Kompaktlexikon der Biologie: Myxobakterien
Myxobakterien, Gruppe von gleitenden Bakterien, die sich ohne Hilfe von Geißeln auf Oberflächen fortbewegen können. Zu ihnen gehören die Hauptgatt. Myxococcus und Stigmatella. Es sind streng aerobe, chemoheterotrophe Bodenbakterien, die bei Nährstoffmangel charakteristische Fruchtkörper bilden. Die meist weniger als 1 mm großen, durch Carotinoidpigmente oft grell gefärbten Fruchtkörper findet man u.a. auf zerfallendem Pflanzenmaterial, verrottendem Holz und auf den Kotballen von Pflanzenfressern. Die aus mehreren vegetativen Zellen bestehenden Fruchtkörper können kugelförmig aufgebaut sein oder komplexe Formen mit einer Fruchtkörperwand und einem Stiel aufweisen. Bei Nährstoffmangel versammeln sich die Zellen und bilden Zellhaufen, die sich mit zunehmender Größe in Stiel und Kopf differenzieren. Die meisten Zellen sammeln sich im Fruchtkörperkopf und bilden dort Myxosporen. Aus den Myxosporen entwickeln sich unter günstigen Bedingungen wieder neue Bakterien. In der Biotechnologie werden M. zur Herstellung zahlreicher Sekundärstoffe eingesetzt.
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