Lexikon der Biologie: Trias
Triasw [griech., = Dreizahl], 1) das Kartagener-Syndrom. 2) (F. von Alberti 1834), älteste Periode des Mesozoikums von ca. 42 Millionen Jahren Dauer ( vgl. Tab. ) zwischen Perm und Jura (Erdgeschichte [Farbtafel, Tab.]). Typus-Gebiet ist Deutschland. Hier gliedert sich die Trias in den vorwiegend terrestrisch geprägten Buntsandstein, den marinen Muschelkalk und den hangenden Keuper in wechselnder terrestrisch-mariner Fazies. Untersuchungen im Alpenbereich („Alpenkalk“) zeigten, daß die mitteleuropäische Trias lediglich eine Randfazies der Tethys mit überwiegend mariner Gesteinsfolge darstellt, die nunmehr als „Alpine Trias“ der „Germanischen Trias“ gegenübersteht. Die Parallelisierung der überwiegend marinen alpinen mit der häufig terrestrischen Fazies der Germanischen Trias bereitet durch das Fehlen vergleichbarer Leitfossilien stets gewisse Schwierigkeiten. Ein kompiliertes Trias-Profil in vollmariner Gliederung mit 31 Ammoniten-Zonen wurde in Nordamerika erarbeitet. – In germanischen Fazies legt man die Untergrenze zwischen Zechstein und Buntsandstein oder über die Untergrenze des Buntsandsteins. Außerhalb des Zechsteinbeckens gehen Rotliegendes und Buntsandstein ineinander über. In alpiner Fazies beginnt die Trias mit Einsetzen der Muschel Claraia clarai oder des Ceratiten Otoceras. Das Verschwinden der norisch-rhätischen Muschel Pteria (= Rhaetavicula, Rhätavicula) contorta und Einsetzen des Ammoniten Psiloceras planorbis über Schichten mit Eopsiloceras Spath 1930 bezeichnen gemeinsam die Obergrenze. Leitfossilien ( vgl. Infobox ): Conodonten, Ceratiten, Muscheln, Schnecken; untergeordnet Pflanzen, Muschelkrebse, Foraminifera, Brachiopoden, Seelilien, Reptilien, Spurenfossilien und andere. – Gesteine: Sand- und Kalksteine, Dolomite, Tone und Mergel, Gips, Salz, Schiefer, Kohlen (im Rhät), Vulkanite (Südalpen, Amerika). – Paläogeographie: An der Verteilung von Land und Meer hat sich seit dem jüngeren Paläozoikum wenig geändert: Der östliche und westliche Teil von Gondwana (Gondwanaland, Pangaea) beginnen auseinanderzudriften. Damit setzt das Auseinanderbrechen des Großkontinents ein (Kontinentaldrifttheorie). Der Nordpol verbleibt im Gebiet von Kamtschatka, der Südpol rückt an den Rand von Antarktika, der Äquator quert Nordafrika und das südliche Nordamerika. Das Germanische Becken, im Perm angelegt und mit dem Nord-Meer in Verbindung, wurde umrandet vom Gallischen Land im Westen, dem Vindelizischen Land im Süden und der Böhmischen Masse im Südosten. 2 Senkungszonen in Nordwest-(baltisch) und Nordsüd-Richtung (rheinisch) kreuzten sich in Nordwestdeutschland im Beckentiefsten. Hier entstanden die größten Schichtmächtigkeiten (z.B. 1500 m Buntsandstein im Solling). Bis zum Anisium wurde die Nordseestraße geschlossen; eine Verbindung über die Schlesisch-Mährische Pforte zur Tethys hin ermöglichte das Vordringen des Muschelkalkmeeres nach Westen. Im Anisium/Unter-Ladinium öffnete sich im Süden eine weitere Verbindungsstraße zur Tethys, zunächst über die Burgundische Pforte, dann auch über die Lothringische Straße. – Krustenbewegungen: Die Trias war eine Zeit orogenetischer Ruhe; topographische Veränderungen waren die Folge epigenetischer Bewegungen. In einigen Geosynklinalen setzte basischer Vulkanismus ein. – Klima: Mit der Trias begann eine Zeit ausgeglichenen Klimas, die bis ins Tertiär andauerte (Paläoklimatologie). Hölzer mit Jahresringen weisen regional jahreszeitliche Schwankungen aus. Die Pole waren frei von Eiskappen. Das arktisch-nordpazifische Meer gilt als Region kühlen Wassers. Kontinentalen Ablagerungen wird überwiegend semiarides Klima zugeschrieben. Der Wärmehöhepunkt fällt in die mittlere Trias.
S.K./W.R.
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