Lexikon der Chemie: Coulometrie
Coulometrie, ein elektrochem. Analysenverfahren auf Grundlage der Faraday-Gesetze. Aus der durch eine Elektrolysezelle geflossenen Elektrizitätsmenge wird auf die Menge der analytisch zu bestimmenden Substanz geschlossen. Voraussetzung ist, daß an der Arbeitselektrode nur die gewünschte Elektrodenreaktion mit 100%iger Stromausbeute abläuft.
Bei der potentiostatischen C. wird das Potential an der Arbeitselektrode konstant gehalten. Während der Elektrolyse fällt die Stromstärke exponentiell mit der Zeit ab und erreicht den Wert des (zu kompensierenden) Grundstromes. Beim Erreichen des Grundstromes wird die Elektrolyse abgebrochen. Die bis dahin verbrauchte Elektrizitätsmenge wird mit einem Coulometer gemessen und aus ihrem Wert die Substanzmenge mit Hilfe der Faraday-Gesetze berechnet. Häufiger wird die coulometrische Titration angewandt, bei der die Elektrolyse mit konstanter Stromstärke durchgeführt wird. Dabei wird ein Reagens erzeugt, das quantitativ mit der zu analysierenden Substanz reagiert. Ist der Äquivalenzpunkt überschritten, tritt überschüssiges Reagens auf, das in geeigneter Weise indiziert werden kann, z. B. colorimetrisch oder potentiometrisch. Typische coulometrisch erzeugte Reagenzien sind z. B. Chlor, Brom, lod, Hydroxid-Ionen oder Silber.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.