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Lexikon der Chemie: Dentallegierungen

Dentallegierungen, Sammelbegriff für eine Vielzahl von korrosionsbeständigen, nicht verfärbenden, abriebfesten und für das Zahn- und Mundgewebe verträglichen Legierungen zur Zahnerhaltung und zum Zahnersatz in Form von Kronen, Brücken, Stiftzähnen, Implantaten und Prothesen. Diese Legierungen sind entweder auf Edelmetall- oder Nichtedelmetall-Basis aufgebaut. Goldgußlegierungen enthalten zusammen mindestens 75 % Gold und Metalle der Platingruppe (vorwiegend Palladium und Platin, sowie geringe Mengen an Iridium und Ruthenium zur Kornfeinung und zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften), oft über 75 % Gold und bis 98 % Gold und Metalle der Platingruppe. Diese Legierungen können 1 bis 10 % Kupfer enthalten. Edelmetallegierungen bestehen aus 25 bis 75 % Gold, Metallen der Platingruppe und Silber. Werden Dentallegierungen für Metall-Keramik-Verblendungen eingesetzt, so werden noch Haftoxid-bildende Metalle wie Zink, Indium oder Zinn in Konzentrationen von 0,5 bis 2 % zugesetzt, um ein gutes Anbinden der Keramik an die Trägerlegierung zu gewährleisten. Der Kupfergehalt ist gering oder fehlt. Wesentlich ist auch ein mit dem keramischen Material abgestimmter Wärmeausdehnungskoeffizient der Legierung.

Von den Nichtedelmetall-Legierungen kommen Cobalt-Chrom-Legierung (ca. 65 % Cobalt, ca. 30 % Chrom und ca. 5 % Molybdän) sowie Chrom-Nickel und Cobalt-Chrom-Nickel (0 bis 15 % Cobalt, 15 bis 30 % Chrom, 40 bis 70 % Nickel) zum Einsatz.

Implantate werden aus Titan- oder Tantallegierungen, aber auch aus in der Knochenchirurgie verwendeten Cobalt-Chrom- oder Cobalt-Chrom-Nickel-Legierungen hergestellt.

Für Füllungen werden γ2-freie Amalgame eingesetzt, die durch Mischen von Spänen (Partikelgrößen meist unter 150 μm) aus Vorlegierungen mit Quecksilber hergestellt werden. Die Vorlegierungen bestehen aus 40 bis 70 % Silber, 10 bis 30 % Kupfer, der Rest vorwiegend Zinn und gegebenenfalls mit geringen Gehalten an Edelmetallen oder Zink. Durch das Vermischen bilden sich Ag3Hg4 und Cu6Sn5. Amalgame, die vor 1970 verwendet wurden, waren Silber-reich und enthielten wenig Kupfer. Beim Aushärten dieser Amalgame bildet sich Sn8Hg, die γ2-Phase, die zur Korrosion neigte.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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