Lexikon der Chemie: Frischen
Frischen, ein Grundprozeß bei der Stahlerzeugung, das Umwandeln von Roheisen in Stahl durch Entfernung des Kohlenstoffs und der anderen, meist aus den Einsatzstoffen (Roheisen, Schrott) kommenden, unerwünschten Begleitelemente (Silicium, Mangan, Phosphor) mittels Oxidation. Die Oxidationsprodukte werden gasförmig (Kohlenmonoxid) abgegeben oder als Oxide, z. B. Siliciumdioxid, Phosphorpentoxid, in die Schlacke übergeführt. Infolge ihrer hohen Affinität zum Sauerstoff werden auch wertvolle Legierungselemente, z. B. Chrom, mit oxidiert (Abbrand). Der zur Oxidation erforderliche Sauerstoff wird der Eisenschmelze mittelbar über den Eisen(II)-oxidgehalt der Schlacke, über den Rost des Schrotts, den Eisenoxidgehalt [Eisen(III)-oxid Fe2O3, Eisen(II, III)-oxid Fe3O4] des Frischerzes oder durch oxidierende Flammgase zugeführt. Unmittelbare Zuführung des Oxidationsmittels in gasförmiger Form als Luft (Windfrischen) oder reiner Sauerstoff (Sauerstofffrischen, Sauerstoffmetallurgie) erfolgt durch Auf- oder Durchblasen oder durch Einblasen mittels Lanzen.
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