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Lexikon der Chemie: Gegenstromchromatographie

Gegenstromchromatographie, Abk. CCC (engl. counter current chromatography), eine Kombina-
tion von Flüssig-Flüssig-Verteilungschromatographie mit der Gegenstromverteilung ohne Verwendung fester Träger, wobei entweder das hydrostatische oder hydrodynamische Gleichgewichtssystem eines Zweiphasenlösungsmittelsystems angewendet wird. In eine Trennsäule, in der sich ein Lösungsmittel (stationäre Phase) befindet, wird an einem Ende ein anderes, mit der stationären Phase nicht mischbares Lösungsmittel (mobile Phase) eingeführt, das aufgrund der Gravitation in Richtung des anderen Endes durch die stationäre Phase hindurchwandert. Durch kontinuierliche Elution wird die mobile Phase ständig ersetzt, während die stationäre Phase in der Trennsäule verbleibt. In die Säule gebrachte Probengemische werden folglich zwischen beiden Phasen verteilt und entsprechend ihrer Verteilungskoeffizienten getrennt. Durch Modifizierung der Geometrie der Trennsäule wurden verschiedene Gegenstromchromatographievarianten entwickelt. Die Tropfen-Gegenstrom-Chromatographie, Abk. DCCC (engl. droplet counter current chromatography), basiert auf der Verteilung der Probe zwischen einem Strom von Tropfen mobiler Phase und einer mit stationärer flüssiger Phase gefüllten gerade und vertikal angeordneten Säule, wobei die gebildeten Tropfen kleiner sein müssen als der Innendurchmesser der Säule, damit sie unbeeinflußt durch die stationäre Phase perlen können (Abb.). Die Rotation-locular-CCC, Abk. RLCCC (engl. rotation locular counter current chromatography), verwendet ein System von Glassäulen, die durch zentral perforierte Teflonscheiben in Segmente unterteilt und durch Teflonkapillaren miteinander verbunden sind und die in geneigter Stellung gedreht werden, wodurch gute Austauscheffekte zwischen der mobilen und stationären Phase gewährleistet werden.



Gegenstromchromatographie. Abb.: Tropfen-Gegenstrom-Chromatographie (links aufsteigende und rechts absteigende Methode).

Die G. gestattet wirksame Trennungen auch kleinerer Probenmengen in kürzeren Zeiträumen mit ausgezeichneter Reproduzierbarkeit, hoher Reinheit der Fraktionen und guter Probenrückgewinnung.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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