Lexikon der Chemie: Hammond-Prinzip
Hammond-Prinzip, empirisch abgeleiteter Erfahrungssatz zur Beziehung zwischen Reaktionsenthalpie und Aktivierungsenthalpie einer chem. Reaktion. Haben Übergangszustand einer chem. Reaktion und ein auf der Reaktionskoordinate benachbarter Zustand (Ausgangsstoffe, Intermediat, Produkte) nahezu die gleiche Enthalpie, dann ist bei ihrer gegenseitigen Umwandlung nur eine kleine Änderung der Molekülstruktur erforderlich. Bei exothermen Reaktionen haben die Ausgangsstoffe eine ähnliche Struktur wie der Übergangszustand der Reaktion, und aus der Reaktionsenthalpie lassen sich keine Rückschlüsse auf die Aktivierungsenthalpie (und damit die Reaktionsgeschwindigkeit) ziehen. Dagegen ist bei stark endothermen Reaktionen die Struktur des Übergangszustandes der Reaktion der Struktur der Produkte sehr ähnlich. Die Reaktionsenthalpie ist der Aktivierungsenthalpie direkt proportional, d. h., die stabileren Produkte werden schneller gebildet.
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