Lexikon der Chemie: Holzfärbemittel
Holzfärbemittel, Farbstoffe, die durch Adsorption zur Färbung des Holzes führen. Im Gegensatz zum Beizen (Beizmittel) erfolgt die Färbung unter Erhalt der Holztextur hier mit Farbstofflösungen auf rein physikalischem Wege. Man unterscheidet H- und S-Färbemittel. H-Färbemittelsind wasserlösliche saure Anilinfarben mit Ergänzungsmitteln. Frühholz nimmt in der Regel mehr wäßrige Farbstofflösung auf als Spätholz, so daß es zu einer Umkehr der Farbintensität dieser beiden Jahrringkomponenten kommt. Die mit H-Färbemitteln behandelten Holzoberflächen sind gegen Wasserwirkung empfindlich.
S-Färbemittel sind in organischen Lösungsmitteln (vor allem in Ethanol) lösliche basische Anilinfarben, die verhältnismäßig tief in das Holz eindringen, waschecht sind, aber aufgrund des raschen Verdampfens des Ethanols schwer gleichmäßig auf der Holzoberfläche zu verteilen sind.
Es ist auch möglich, H. in den lebenden Baum einzubringen und sie durch die Flüssigkeitsbewegungen im Baum verteilen zu lassen. Selbst unter Zusatz von penetrationsfördernden Stoffen (z. B. Dimethylsulfoxid) ist eine homogene Holzfärbung auf diesem Wege kaum zu erreichen.
Im praktischen Sprachgebrauch wird heute unter "Holzbeizung" teilweise sowohl die Behandlung mit Beiz- als auch mit Färbemitteln verstanden.
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