Lexikon der Chemie: Nicotinsäure
Nicotinsäure, Pyridin-3-carbonsäure, eine heteroaromatische Carbonsäure. N. bildet farblose, nadelförmige Kristalle; F. 236 bis 237 °C (Subl.). Sie ist löslich in heißem Wasser und Alkohol, unlöslich in Ether.
N. wurde erstmals bei der Oxidation des Alkaloids Nicotin mittels Kaliumpermanganats erhalten. Sie findet sich fast in allen lebenden Zellen und ist dort Bestandteil von Coenzymen. N. und ihr Amid kommen insbesondere in Brot, Niere, Leber, Muskelfleisch, Milch, Fisch, Hefe und Früchten vor. In der Nahrung eines erwachsenen Menschen müssen etwa 15 mg N. je Tag enthalten sein. Mangel an N. führt zu einer komplexen Erkrankung (Pellagra), die sich durch erhöhte Nicotinsäuregaben heilen läßt. Man rechnet N. und ihr Amid zum Vitamin-B2-Komplex. Sie ist synthetisch durch Oxidation von β-Picolin mit Kaliumpermanganat zugänglich. Industriell wird N. als Korrosionsschutzmittel für Metalle, zur Vitaminisierung von Mehl und als Futtermittelzusatz verwendet. In Form ihres Natriumsalzes oder ihrer Ester ist sie wegen ihrer durchblutungsfördernden Eigenschaften für Heilzwecke von Bedeutung.
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