Lexikon der Chemie: Ölfarben
Ölfarben, Anstrichstoffe, deren Bindemittel (Lackkörper) vornehmlich aus pflanzlichen Ölen, wie Lein-, Holz-, Ricinus-, Soja-, Oiticica-, Sonnenblumen-, Mohnöl, bestehen und die durch Reinigung (Entwässern, Entschleimen, Filtrieren) und Präparierung (Verkochen, Dehydratisieren, Polymerisieren) eine Vorbehandlung erfahren haben. Die Filmbildung erfolgt durch Sauerstoffaufnahme und Vernetzung der Ölmoleküle untereinander. Der Vorgang läuft um so schneller ab, je ungesättigter die Fettsäurereste der Öle sind. Eine Beschleunigung dieser Reaktion wird durch Sikkative erreicht. Die Ö. werden hergestellt durch Einarbeiten von Pigmenten, Farbstoffen und Lackhilfsstoffen mittels Knetern, Mischern, Mühlen und Walzwerken in Öle oder Öllacke.
Je nach Zusammensetzung sind Ö. als Innen-, Außen- oder Rostschutzanstrich verwendbar. Dabei gilt allgemein: Ö. für Innenanstrich: Öllack mager (wenig Öl, viel Harz), schnelle Trocknung, guter Glanz, nicht wetterbeständig. Ö. für Außenanstrich: Öl oder Öllack fett (viel Öl, wenig Harz), langsame Trocknung (1 bis 3 Tage), Glanz und Härte mäßig, sehr gut wetterbeständig. Zur Verdünnung sind Terpentinöl und Testbenzin üblich.
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