Lexikon der Chemie: Peroxochromate
Peroxochromate, in zwei Haupttypen, den roten, paramagnetischen Peroxochromaten(V), M3[CrO8], und den blauen, diamagnetischen Peroxochromaten(VI), MH[CrO6], auftretende Verbindungsklasse. In P.(V) ist das Zentralatom dodekaedrisch von acht Sauerstoffatomen umgeben, sie leiten sich von Chromaten(V) durch Ersatz der tetraedrisch angeordneten Oxidliganden durch Peroxogruppen ab; in P.(VI) sind entsprechend zwei Sauerstoffatome der Chromate(VI) durch O2-Gruppen ersetzt (Abb.). Kaliumperoxochromat(V) bildet dunkelrotbraune, bei Raumtemperatur relativ beständige Prismen. Die Verbindung erleidet aber ab 170 °C Zersetzung, die bei weiterer Temperatursteigerung explosionsartig verläuft. Die blauvioletten Prismen von Kaliumperoxochromat(VI) verpuffen beim Erhitzen, bei Schlag oder Berührung mit konz. Schwefelsäure. Eine langsame Zersetzung wird hier bereits bei Raumtemperatur beobachtet. P.(V) werden durch Einwirkung von 30 %igem Wasserstoffperoxid auf alkalische Chromatlösungen unter Eiskühlung gewonnen, P.(VI) entstehen bei vorsichtiger Zugabe von 30 %igem Wasserstoffperoxid zu sauren Chromatlösungen ebenfalls unter Eiskühlung.
Peroxochromate: Abb. Struktur von [CrO8]3- und [CrO6]2-.
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