Lexikon der Chemie: Photokinetik
Photokinetik, die Untersuchung der Geschwindigkeitsgesetze photophysikalischer Prozesse und photochem. Reaktionen. In der P. gelten im allgemeinen die Gesetzmäßigkeiten der Kinetik thermischer Reaktionen. Einige Besonderheiten in der P.: a) Die Anwendung des Bodensteinprinzips ist in den meisten Fällen gerechtfertigt, d. h., die angeregten Spezies desaktivieren über die verschiedenen Kanäle ebenso schnell, wie sie sich bilden. b) Bei kinetischen Ableitungen wird häufig die Lebensdauer angeregter Zustände benutzt. c) Gegenüber der Produktausbeute spielen die Quantenausbeute und die Effizienz, das ist ein Maß für die relative Geschwindigkeit einer Reaktionsstufe bezüglich der Summe der Geschwindigkeiten aller Konkurrenzstufen, eine größere Rolle. d) Bei der Untersuchung von Prozessen, bei denen die Energieübertragung eine Rolle spielt, vereinfacht die Betrachtung der Löschung das kinetische Problem. Man erhält Stern-Volmer-Beziehungen, die sich entsprechend auswerten lassen. e) Die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit bzw. der Quantenausbeute ist in den meisten Fällen sehr gering.
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