Lexikon der Chemie: Polyenantibiotika
Polyenantibiotika, eine von Streptomyces-Arten produzierte Gruppe von Antibiotika, die zu den Macrolidantibiotika gezählt werden können. Die P. bestehen aus einem vielgliedrigen Lactonring, der von einer vielfach ungesättigten, relativ wenig verzweigten Polyhydroxyfettsäure gebildet wird. Nach der Anzahl der in Konjugation vorliegenden trans-ständigen Doppelbindungen werden die P. in Tetraene (z. B. Nystatin), Pentaene (z. B. Filipin), Hexaene und Heptaene (z. B. Amphothericin) eingeteilt. Die P. kommen meist als Gemische strukturell sehr ähnlicher Verbindungen vor, die nur schwer zu trennen sind und oft nur amorph anfallen. Sie sind in organischen Lösungsmitteln nur schwer löslich. P. sind wirksam gegen Pilze und Hefen. Durch sie kommt es zu einer Strukturstörung der biologischen Membran infolge Komplexbildung mit dem in der Membran enthaltenen Ergosterin.
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