Lexikon der Chemie: Prenylierung
Prenylierung, eine funktionell bedeutende posttranslationale Modifizierung von Proteinen durch enzymkatalysierte Einführung von Polyisoprenoid-Gruppierungen. Die P. ist gut charakterisiert in Säugerzellen und spielt eine wichtige Rolle bei der Zellproliferation sowohl von normalen Zellen als auch von Krebszellen. Bei der P. unterscheidet man zwei Typen: die Farnesylierung, katalysiert durch die Farnesyltransferase, und die Geranylgeranylierung unter der Katalyse der Geranylgeranyltransferase. Beide Modifizierungen sind sehr ähnlich, werden aber in der Spezifität durch die C-terminale Erkennungssequenz des Proteinsubstrates determiniert. Viele Proteine wurden in der Zwischenzeit identifiziert, die posttranslational prenyliert werden, wie z. B. die nuclearen Lamine, kleine Guanosinnucleotid-Bindeproteine der Ras-Familie (z. B. Ras, Rho, die γ-Untereinheit des heterotrimeren G-Proteins Rhodopsinkinase und das γ-Transducin). Etwa 80-90 % der prenylierten Proteine enthalten die Geranylgeranyl-Gruppierung, während Lamin B, die Pilz-Reifungsfaktoren und die Ras-Proteine farnesyliert sind. Die Entdeckung, daß Ras-Proteine durch den Farnesylrest modifiziert werden und diese Transformation erforderlich ist für die oncogenen Formen dieser Proteine, hat zu intensiven Untersuchungen über die Rolle der P. bei Proliferationskrankheiten geführt.
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